Die Entscheidung zur Ederseemeisterschaft sollte erst im letzten Rennen fallen. Nach dem Sieg von Jan-Hendrik Rohrbach im Laser bei der Freundschaftsregatta waren noch drei Regatten zu segeln. Die erste Regatta zur Austragung des Rehbachpokals musste leider aufgrund mangelnden Windes abgesagt werden. Die beiden verbleibenden Wettfahrten hatten dafür trotz des niedrigen Wasserstandes beste Bedingungen.
Zum SCE-Race legte Wettfahrtleiter Frieder Kleine einen Up and Down Kurs im Rehbachbecken aus, der bei 4-5 Bft. den Teilnehmern all ihr Können abverlangte. Bizzi (Winfried Geisler), der das erste Mal im Team mit Carsten Beister und Sven Dömges antrat, setzte sich auf der Soling recht schnell ab und gewann mit einem Vorsprung von fünf Minuten vor Heiner Trinter, Edgar Dömges und Rüdiger Sauerbrei auf der Elan Express 7/8. Dritter wurde mit 29 Sekunden Abstand Christian Kremer im Laser. Jan-Hendrik wurde Fünfter und hatte damit die Chance verpasst, die Meisterschaft für sich zu entscheiden. Bizzi dagegen hatte mit seinem dritten Sieg 12 Punkte in der Ederseemeisterschaft. Diese ergeben sich aus dem neu eingeführten Malussystem, welches die Punkte in Abhängigkeit von der Anzahl der Teilnehmer erhöht. Die Freundschaftsregatta mit 31 Teilnehmern brachte Jan-Hendrik 3 Punkte und mit seinem zweiten Platz beim Blauen Band der SSGE (5 Punkte) brauchte er noch einen weiteren Sieg, um punktemäßig mit Bizzi gleichzuziehen. In diesem Fall würde aufgrund des Malussystems die Wettfahrt nach Asel die Meisterschaft zu seinen Gunsten entscheiden.
Es blieb also spannend und der WSVR-Cup sollte die Entscheidung bringen. Wettfahrtleiter Ralf-Jürgen Zinn führte seine Teilnehmer ins Waldecker Becken, wo bei westlichen Winden ein für den Wasserstand guter Up and Down Kurs abzusegeln war. Jan-Hendrik hatte einen guten Start am Pin End und zog mit Steuerboard Schoten vor dem Feld durch. Bizzi, der wieder mit seiner Stammcrew Björn und Sven antrat, hatte einen schlechten Start erwischt und musste sich frei segeln. Jan-Hendrik fuhr auf die rechte Seite zur Taucherzone, während Bizzi sein Glück in der Mitte des Sees suchte. Dies war die richtige Entscheidung, denn die böigen Winde ließen sich hier besser ausfahren. Am Luvfass führte Bizzi vor Heiner Trinter und Wolf Rohrbach, der auf einer Sailart 26 segelte. Fortan konnte Bizzi sich weiter absetzen, hatte jedoch mit der Sailart zu kämpfen, die immer bei ihm war und ihm das Rennen nicht einfach machte. Auf den letzten Metern zum Ziel setzte dann auch noch kurzfristig der Wind aus und Bizzi trieb mehr oder weniger nach 1:31:40 über die Ziellinie. „First Ship Home“, aber ob dies vor seinem Konkurrenten Jan-Hendrik zur Meisterschaft reicht? Es sollte äußerst knapp ausgehen und Bizzi gewann den WSVR-Cup mit 44 Sekunden Abstand vor Jan-Hendrik, der Zweiter wurde vor Julian Müller ebenfalls auf einem Laser.
Herzlichen Glückwunsch an Bizzi zum Ederseemeister 2015.